DIY – Knete ganz einfach selber machen (ohne Alaun)

DIY für den Alltag mit Kindern: Bunte Knete selbst herstellen

Glitzer-Knete für Kinder selber machen… Da kommt doch direkt Lust auf!

Kaum ein Spielzeug ist so spannend wie Knete. Sie trainiert die Motorik, die Haptik und schult das Auge. Im Kopf reifen Ideen heran, was man aus der Knete formen könnte und mit welchen Werkzeugen das am besten gelingen kann.

Kleine Kinderhände setzen diese Vorstellungen dann um. Manchmal scheitern sie, weil ein Knetvorhaben vielleicht einfach nicht möglich ist. Manchmal scheitern sie, weil die Motorik noch nicht alles hergibt.

Durch Rückkopplung an das Gehirn hat dein Kind die Chance, einen „Fehler“ wiedergutzumachen, so dass das Bauwerk vielleicht doch noch gelingt.

Oft gelingen diese kleinen Vorhaben und dein Kind sieht: „Es hat geklappt! Das habe ICH gebaut!“

Sichtbarer Erfolg treibt Kinder an. Die natürliche Neugier wird dann befriedigt, wenn es ihnen gelingt, ihre kreativen Ideen in die Tat umzusetzen.

So unterschiedlich sind Kinder: Feldforschung beim Kneten

Auch wenn ich hier jetzt keine wissenschaftliche Studie führen möchte, so meine ich, beim Kneten lassen sich bestimmte Charakterzüge von Kindern total gut erkennen!

Ein perfektionistisch veranlagtes Kind wird so lange an seinem Kunstwerk feilen, bis es zu einhundert Prozent gelingt – vorher ist es nicht zufrieden.

Kinder mit einer geringen Frustrationsgrenze geben relativ schnell auf, wenn sie merken: „So wie ich mir das vorstelle, klappt es nicht!“

Geduldige Kinder und Tagträumer können Ewigkeiten ohne erkennbares Ziel vor sich hin kneten und genießen es, wie sich die Knete zwischen ihren Fingern anfühlt und wie die Konsistenz sich unter Bearbeitung verändert.

Besonders kreative Köpfe werden sich allerhand Material für die Bearbeitung der Knete suchen und wahre Wunderwelten daraus erschaffen, die dann sogar zum Leben erweckt werden.

Haptik und Motorik

Haptisch veranlagte Menschen berühren gerne Dinge. Knete verändert ihre Temperatur, Festigkeit und Bearbeitbarkeit während man mit ihr hantiert. Für zahlreiche Menschen ist das ein besonderer Spaß und Raum für neue Erfahrungen und Entdeckungen.

Nicht umsonst ist Knete ein beliebtes Instrument – nicht nur in Kindergärten, sondern auch in Seniorenheimen oder bei Ergotherapien.

Sie stimuliert die Sinne und regt den Geist an. Und das obwohl kaum etwas leichter herzustellen ist als Knete!

Warum sollte man Knete selbst herstellen?

Man muss Knete natürlich nicht selbst herstellen. Ich selbst habe damit vor einigen Jahren angefangen, weil ich den Bedarf meiner Kinder kaum mehr decken konnte.

Oft gab es auch Frust, weil die Farben zu einem nicht ansprechenden Braun oder Grau vermischt waren. Oder – wer kennt es nicht? – man öffnet das gelbe Döschen und heraus fällt ein unförmiger STEIN aus getrockneter Knete.

Nachhaltigkeit geht anders.

Aus diesem Grund habe ich mich vor ein paar Jahren auf die Suche nach einem einfachen Rezept für Knete gemacht. Die Seite, auf der ich es entdeckt habe, gibt es scheinbar nicht mehr.

Aus diesem Grund habe ich kürzlich nochmal recherchiert, um euch ein Rezept zu verlinken. Nachdem ich zwei davon ausprobiert habe, dachte ich: „Nee, ich teile einfach mein Lieblingsrezept!“

Zum Glück habe ich es im Kopf und könnte noch im Schlaf Knete herstellen…

Knete ohne Alaun – warum?

Was ist Alaun überhaupt? Ähnlich wie das Palmöl im Nutella sorgt Alaun dafür, dass Knete schön geschmeidig ist. So kann man sie leichter formen und bearbeiten. Eine tolle Sache, sollte man meinen!

Leider ist Alaun nicht genießbar und sollte daher nicht gegessen werden.

Meine Kinder wissen zwar, dass die Knete nicht zum Essen da ist, aber ich möchte ihnen auch nicht permanent beim Spielen auf die Finger sehen. Da gehe ich lieber auf Nummer Sicher!

„Komm, Mama, kochen wir wieder Knete!“

Das Herstellen von Knete macht Spaß. Wie beim Backen kann man dabei die Kinder helfen lassen und welches Kind hilft bitteschön nicht gerne?

Etwas aufpassen sollte man, wenn es um das Zuführen des kochenden Wassers geht. Verbrühungen sind kein Spaß…

Spätestens aber, wenn es darum geht, die Knete einzufärben, können Kinder super mithelfen. Bei uns ist immer schon die Zubereitung ein riesiger Spaß für die Kinder!

Während sie kneten, putze ich dann die Küche… 😉

Mutter Geissleins Rezept für Knete

Zunächst solltest du zusammen mit deinen Kindern alles soweit vorbereiten, dass du dann loslegen kannst und nicht ständig neue Zutaten herrichten, abwiegen und wegräumen musst.

Mit nur einer Handvoll Zutaten kannst du mit deinem Kind die Knete selbst herstellen und so gestalten, wie sich euch am besten gefällt!

Ihr braucht für den Grundteig:

  • Knapp 450g Mehl (ist dir der Teig noch zu schleimig, kannst du noch etwas zugeben)
  • 225g Salz
  • 3 EL Speiseöl (Raps- und Sonnenblumenöl eignen sich besonders gut, Olivenöl eher nicht)
  • 2 EL Zitronensäure (diese macht die Knete haltbar)
  • 500ml Wasser

Für die individuelle Farbe:

  • Lebensmittelfarbe (wir verwenden gerne diese, im Notfall tut es aber auch die aus dem Supermarkt)
  • Glitzerpulver

So macht ihr die Knete selbst

Stelle zunächst das Wasser in einem Topf auf den Herd. Die trockenen Bestandteile vermengst du etwas und gibst das Öl dazu. Sobald dein Wasser kocht, kannst du es langsam in die Masse kippen und alles mit dem Knethaken deines Rührgeräts gut durcharbeiten.

Anfangs können Kinder hierbei noch gut helfen. Da der Teig aber immer zäher wird, solltest du auf jeden Fall die Schüssel gut festhalten und irgendwann selbst übernehmen.

Sobald die Knete sich beim bearbeiten gut vom Rand der Schüssel löst, ist sie eigentlich fertig.

Ein ähnliches Rezept habe ich auf diesem tollen Blog entdeckt. Wir verwenden aber einfach mehr Mehl, weil mir die Knete nach diesem Rezept einfach zu klebrig wird.

Knete, wie dein Kind sie möchte

Um die Knete nun aufzuhübschen, verwendest du Lebensmittelfarbe. Nimm am besten ein Gel oder flüssige Farbe, denn diese lässt sich leicht einarbeiten. Pulverfarben führen oft zu ungleichmäßiger Farbverteilung oder es bleiben Klümpchen.

Die Menge, die du zugeben musst, hängt davon ab, wie knallig das Ergebnis werden soll. Ihr könnt dabei ruhig etwas herumexperimentieren.

Wollt ihr verschiedene Farben, teilst du den Teig einfach in kleinere Teile.

Wir machen meistens nur eine Farbe frisch und verwenden dann noch Reste einer bereits älteren Knete. Die Farbe führen wir direkt in die Teigschüssel bei und rühren sie mit dem Knethaken ein.

Falls ihr die Farbe gemeinsam einkneten wollt, empfehlen sich Einweghandschuhe, denn gerade kräftige Farben machen auch die Hände bunt, was leider nicht so schnell wieder abgeht… Beachtet dabei bitte auch, dass die Knete anfangs noch heiß sein kann. Vor allem im Inneren hält sich die Wärme sehr gut. Das solltest du also vorher testen.

Zum Schluss könnt ihr dann noch Bastelglitzer in die Knete machen. Ob ihr den Glitzer in der gleichen Farbe verwendet oder lieber einen Kontrast setzt, entscheidet ihr ganz frei. Eben so, wie es euch am besten gefällt.

Verwendet aber nicht zu viel, denn als „trockener Bestandteil“ kann der Glitzer die Knete weniger geschmeidig machen. Damit werdet ihr dann nicht glücklich…

Welches Werkzeug braucht dein Kind zu Kneten?

Die Regel lautet: Alles kann, nichts muss!

Wenn die Knete mit Liebe hergestellt wurde, macht das Kneten noch mehr Spaß!

Hier wird oft komplett ohne Werkzeug geknetet. Manchmal verwenden unsere Kinder aber Förmchen zum Plätzchenbacken, mein Fondant-Besteck und eigentlich immer die Teigrolle. Beim Schweden gibt es diese in den Backsets für die Spielküche.

Auch Sandspielzeug kommt hier oft zum Einsatz. Besonders gerne Eistüten oder Cupcake Formen.

Lass dein Kind einfach experimentieren und stelle anfangs vielleicht gar nicht so viel Werkzeug zur Verfügung.

Werke für die Ewigkeit

Sollte mal ein besonders schönes Kunstwerk entstanden sein, könnt ihr es ein bis zwei Tage trocknen lassen oder bei es niedriger Hitze für ein bis zwei Stunden in den Backofen geben.

Voluminöse Kunstwerke platzen dabei aber gerne mal. Vielleicht beschränkt ihr euch deshalb auf eher filigrane Werke.

Mutter Geisslein wünscht viel Spaß beim Zubereiten und Spielen

UND JETZT VIEL SPAß!

Wenn du mein Rezept mit deinen Kindern mal ausprobieren möchtest, freut mich das total. Ich hoffe, ihr habt genauso viel Freude damit wie unsere Kinder!

Gerne dürft ihr die DIY Anleitung auch teilen, Feedback ist ebenso erwünscht.

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