Warum ich die Reiselust an meine Kinder weitergeben möchte

Reiselust: So hat mich das Fieber gepackt

Ich zeige euch die Welt

Wie ihr wisst, lieben wir das Reisen. Ein Leben ohne Urlaube ist vor allem für die Kinder und mich unvorstellbar. Unterbewusst war mir das sicher immer schon bewusst, – woher wäre sonst diese ständige Wanderlust gekommen? – aber so richtig bewusst wurde mir das erst im Jahr 2016.

2014 und 2015 waren tolle Jahre für mich, was das Reisen angeht. Ostern verbrachten wir im Disneyland Paris. Zusammen mit meiner Großen und meiner Mutter war ich in der 23 Schwangerschaftswoche mit Kind Nr. 2 in Dubai: eine krasse Erfahrung! Im März 2015 ging es dann mit zwei Kindern erst nochmal ins Disneyland und dann im Mai nach New York, denn der Wunsch meiner Mama war es immer gewesen, ihren 60. Geburtstag dort zu feiern… Nichts lieber als das!

Im August war ich dann alleine mit Kind und Baby in den USA bei meiner Cousine, wo wir den Sommer verbrachten. Über einen Monat waren wir dort – die letzte große Reise, bevor die Große schulpflichtig wurde und wir einem Labrador Welpen ein Zuhause schenken wollten.

Im darauffolgenden Winter ist meine Mama nach kurzer, schwerer Krankheit verstorben. Kind Nr. 3 kam zur Welt und unser Haus war eine Dauerbaustelle. 2016 gab es tatsächlich keinen Urlaub. 2017 wären wir dann beinahe auch daheim geblieben, sind dann aber spontan samt Hund auf die Ostsee Insel Rügen.

Strand und Sonne – mehr brauche ich nicht, um glücklich zu sein

Nur kurz Strandluft schnuppern und ich bin wieder bei mir. Alle Sorgen und all der Alltagsstress fallen von mir ab. Es gibt nichts, was beruhigender auf mich wirkt als die Wellen, die manchmal sanft, manchmal kraftvoll kommen und gehen. Das Meer heilt meine Seele. Ja, das klingt kitschig… Ist aber so!

Auch bei meinen Kindern erkenne ich diese Leidenschaft wieder. Bis auf Nr. 3 sind alle vier schon im ersten Lebensjahr verreist, hatten Sand zwischen den Zehen und Salzwasser an ihrer Haut.

Was regt die Fantasie mehr an als ein Sandstrand mit Wasser zum Matschen, Formen und Bauen? Was ist spannender für Kinder als Kontakt zu anderen Kindern aufzubauen, die vielleicht sogar eine andere Sprache sprechen? Und wo bitteschön schmeckt eine Limo so gut wie an der Strandbar?

Gardasee in Italien – auch in meiner Kindheit schon ein beliebtes Ziel für Kurztrips mit Mama

Die schönsten Kindheitserinnerungen

Es mag sein, dass ich das ganze Thema rund um das Verreisen etwas romantisiere. Das liegt wohl daran, dass einige meiner schönsten Erinnerungen aus der Kindheit Urlaubserinnerungen sind. Das bedeutet nicht, dass meine Kindheit außerhalb der Urlaube nicht schön gewesen wäre, nein. Es bedeutet nur, dass die Urlaubszeit immer eine ganz besondere Zeit für mich war, die mich bis heute stark prägt.

Meine Mama war alleinerziehend und hat es trotzdem immer geschafft, uns tolle Urlaube zu ermöglichen. Italien stand mindestens einmal im Jahr auf dem Plan. Ganz am Anfang sind wir immer mit dem örtlichen Reisebus und einer großen Gruppe nach Miramare. Später sind wir nach – meist nachts – mit dem Auto aufgebrochen und konnten dann schon morgens das Meer erschnuppern. Größtenteils verschlug es uns nach Lido di Jesolo an die Adria.

Mamas erster Flug

Vor meiner Einschulung war es dann so weit: Meine Mama hatte die erste Flugreise für uns gebucht. Das Ziel war damals Tunesien – noch heute eines meiner Lieblingsländer. Der Flug war natürlich das absolute Highlight! Ich spüre noch immer das Kribbeln im Bauch, als das Flugzeug beschleunigte, um dann abzuheben. Unbeschreiblich.

Es zog uns immer wieder in solche Länder. Wir waren eben typische Pauschaltouristen… Sommer, Sonne, Strand, Pool und Essen. All Inclusive hatten wir aber nie, das war dann doch zu teuer. Gefehlt hat aber dennoch nichts.

Die erste Langstrecke: Auf geht´s in die USA

Mit zwölf wurde dann ein kleiner Traum war und ich flog mit meiner Mutter nach Miami, Florida. Der erste Langstreckenflug war ein Erlebnis. Ich war geflasht davon, dass jeder Passagier der Lauda Air über einen eigenen Fernseher verfügen konnte. Und die Filmauswahl! Fantastisch! Ganze sieben Mal habe ich mir Miss Undercover angesehen, zweimal auf Deutsch, fünfmal auf Englisch…

Traumhafte zehn Tage verbrachten wir dann in Florida. Key West, Fort Lauderdale, Naples, die Everglades und so viel mehr lagen auf unserer Route. Unser Hotel war das Abbild des Diners aus Pulp Fictions… Vintage Cars und der typische Diner Style, großes Kino.

Von diesem Urlaub blieb leider kein einziges Foto zurück. Alle acht Filme, die wir mit unserem alten Fotoapparat geschossen hatten, waren bei der Heimreise im Koffer. Alle acht Filme wurden durch die Röntgen-Kontrolle zerstört. Bis heute lebt die Erinnerung an Florida nur in meinem Kopf weiter.

Zum Glück können wir diese Erinnerungen neu aufleben lassen, wenn wir 2020 nach Florida fliegen! Ich freue mich darauf, Kindern und Mann all das zu zeigen, was kein Fotoalbum zeigen kann…

Die Liebe zu fremden Kulturen

Als Jugendliche nah ich an sämtlichen Austauschprogrammen teil und nahmen auch bei uns zu Hause Austauschschüler auf. Dieser Wunsch nach Austausch und Reisen, der sich in mir breitmachte, tat schon beinahe weh.

Bis heute habe ich aus dieser Zeit wertvolle Freunde, die ich jederzeit besuchen kann und die auch das ein oder andere Mal nach dem Austausch noch in Deutschland waren.

Die Liebe verschlägt einen oft ins Ausland

Dann lernte ich irgendwann einen US-Amerikaner kennen, mit dem ich lange Zeit hier in Deutschland zusammenlebte und mit dem ich auch oft seine Heimat besuchte.

Egal wie viel man reist, so richtig lernt man fremde Kulturen doch nur kennen, wenn man direkt im Ausland lebt oder zumindest enge Angehörige oder Freunde aus einem anderen Land hat.

Auch wenn die Beziehung nicht ewig gehalten hat, hat diese Zeit mich enorm geprägt. Die Lust aufs Reisen blieb dann auch, als ich schon Mutter war.

Reisen mit Baby und Kleinkind

Viele denken, sobald ein Kind da ist, sind tolle Urlaube Geschichte. ABER DAS MUSS NICHT SEIN!

Auch mit Kindern kann man reisen, Wichtig ist dabei nur, dass man Reisen so plant, dass sie auch für den Nachwuchs so stressfrei wie möglich sind.

Wenn Wasser zum Toben und Plantschen in der Nähe ist, ist das schon die halbe Miete!

Reisen mit Kind: Das sollte man beachten

  1. Wähle Ziele aus, die eine gute Infrastruktur und gute medizinische Versorgung haben. Im besten Fall kommt man ohne das Zweite aus, aber für den Notfall sollte es Möglichkeiten zur Versorgung geben.
  • Gestaltet den Zeitplan nicht zu straff. Getaktete Rundreisen sind toll, weil man viel sieht. Mit Kind sind sie allerdings häufig zu stressig. Deshalb planen wir unsere Reisen gerne selbst und setzen uns realistische Ziele, was Aktivitäten und Weiterreisen angeht.
  • Achte auf Aktivitäten für Kinder. Je familienfreundlicher das Urlaubsziel, desto größer ist meist das Angebot für Kinder. Das bedeutet nicht, dass man immer Animationsprogramm braucht, oft reicht ein flach abfallender Strand oder ein gutes Freibad in der Nähe. Wir achten zudem darauf, dass es Spielplätze in der Nähe gibt, wo unsere Kinder im besten Fall mit Einheimischen toben können.

Mehr Tipps für das Reisen mit Kindern packe ich euch demnächst in einen Blogpost. Nicht alles muss dabei beachtet werden, doch mit der richtigen Planung kann man einfach mehr aus seiner Reise herausholen, so dass die ganze Familie davon profitiert.

Reiselust weitergeben

Mir ist es wichtig, dass ich meine Reiselust an meine Kinder weitergebe in der Hoffnung, dass sie irgendwann genauso gerne die Welt erkunden wie ich. Ich wünsche ihnen, dass sie dadurch viele Möglichkeiten haben und nutzen können. Glückliche Menschen sollen sie werden. Wenn sie das Reisen dauerhaft nicht für sich entdecken, dann akzeptiere ich das natürlich auch, aber einen Grundstein möchte ich legen.

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