Schönes Reiseziel: Djerba mit Kindern

Ihr seid auf der Suche nach einem schönen Reiseziel mit Kindern? Typische Ziele wie Mallorca, die Türkei oder Italien langweilen euch, denn ihr wollt einfach mal etwas anderes sehen? Dann kann ich euch eine Reise auf die Insel Djerba empfehlen. In diesem Artikel erzähle ich euch von unseren Reisen nach Djerba mit Kindern und erkläre euch, warum ich die Insel so liebe.

Fakten über Djerba

Djerba ist eine kleine Insel, die östlich vor Tunesien im Mittelmeer liegt. Die Hauptstadt ist Houmt Souk. Größtenteils sind die Bewohner der Insel Muslime, doch auch der Anteil jüdischer und christlicher Bürger ist groß. Man könnte vermuten, dies führe zu Reibungen. Das ist aber nicht der Fall. Die Anhänger verschiedener Religionen leben auf Djerba in Einklang miteinander.

Auf dem Bild seht ihr übrigens den Strand direkt hinter unserem Lieblingshotel auf Djerba – das Iberostar Mehari.

Nun die Frage: Welche Sprache spricht man auf Djerba? Die Amtssprache auf Djerba ist Arabisch. Ein Großteil der Bürger spricht aber auch Französisch, da die Sprache als Handels- und Bildungssprache gilt. Französisch wird deshalb verpflichtend an allen Schulen unterrichtet.

Ihr sprecht weder Arabisch noch Französisch? In den touristischen Gegenden der Insel ist das kein Problem. Taxifahrer, Hotelpersonal & Co sprechen in der Regel ganz solide Deutsch oder Englisch. Die Kommunikation ist also gesichert.

Djerba mit Kindern – Ist Tunesien ein sicheres Reiseland?

Das ist die wichtigste Frage, denn wer mit Kindern reist, sucht sich natürlich gerne Ziele aus, die möglichst sicher sind. Das Auswärtige Amt teilt auf seiner Website mit, dass in Tunesien ein erhöhtes Risiko für terroristische Anschläge besteht. Nicht gerade beruhigend – oder?

Etwas anders sieht das aber auf der Insel Djerba aus. Auch dort kam es schon einmal zu einem Anschlag, doch grundsätzlich stuft man die Insel Djerba im Vergleich zum tunesischen Festland aber als sicherer ein. Also ist Djerba ein sicheres Reiseziel?

Die Website Djerba Reiseinfo führt die niedrige Kriminalitätsrate auf Djerba an. Diese mache die Insel zu einem sicheren und angenehmen Ziel. Lediglich im Gedränge sollte man vorsichtig sein, um beispielsweise Taschendieben keine Angriffsfläche zu bieten. Dieses Sicherheitsrisiko wird euch aber in fast allen Reiseländern begegnen – vor allem natürlich in Großstädten und überall dort, wo sich viele Menschen auf einem Fleck tummeln.

Das Gesundheitssystem auf Djerba ist übrigens sehr gut. Weil viele Europäer auf der Insel leben, findet ihr dort tolle Ärzte, gut sortierte Apotheken und alles, was man sonst noch braucht.

Eine kleine Anekdote

Meine Mutter hat früher schon Urlaube auf Djerba mit mir verbracht. Auch als alleinreisende Frau mit Kind hat sie sich nie unsicher gefühlt. Wir haben stets auch viel Zeit außerhalb der Hotelanlage verbracht und hatten nie negative Erlebnisse.

Einmal hat meine Mutter ihren Fotoapparat in einem Taxi liegen gelassen. Wir haben es erst bemerkt, als das Taxi schon wieder weg war. Für uns war klar: Die Kamera sehen wir nie wieder. Als wir abends wieder im Hotel ankamen, hat man uns an der Rezeption unseren Fotoapparat überreicht: Der Taxifahrer hatte ihn auf der Rückbank entdeckt und ihn deshalb dort abgegeben, wo er uns abgeholt hatte.

Sind die Männer auf Djerba aufdringlich?

Es kann schon passieren, dass einem auf Djerba Männer Avancen machen. Ein klares „Nein!“ reicht aber normalerweise vollkommen aus. Das kann etwas nervig sein, stellt aber kein Sicherheitsrisiko dar. Im Vergleich zum Festland und anderen Ländern lassen sich die Männer auf Djerba schnell abwimmeln. In Begleitung eines Mannes kommt es in der Regel nicht zu Avancen.

Sind die Verkäufer auf Djerba aufdringlich?

Verkäufer möchten vor allem eines: verkaufen. Überall in Tunesien ist es üblich, Touristen in Werkstätten und Geschäfte zu locken. Man erklärt, zeigt und ist super freundlich – natürlich stets in der Absicht, etwas zu verkaufen. Kein Interesse? Auch in diesem Fall ist ein deutliches „Nein danke!“ die Lösung.

Ich rate euch dazu, die Insel auf eigene Faust zu erkunden. Bei gebuchten Touren ist die Wahrscheinlichkeit höher, dass ihr in Geschäfte gelockt werdet, um Geld dort zu lassen. Seid ihr selbstständig unterwegs, könnt ihr frei entscheiden, in welches Geschäft ihr gehen und was ihr euch ansehen möchtet.

Djerba mit Kindern – Was hat die Insel zu bieten?

Im Grunde findet ihr auf Djerba alles, was es auch in anderen Reiseländern gibt. Doch was macht die Insel dann besonders? Es ist die einzigartige Atmosphäre, der Mix aus mediterranem und orientalischem Flair!

Ihr findet auf Djerba traumhafte Strände mit karibisch türkisem Wasser. Im Sommer wird manchmal Seegras angespült. Man ist aber echt dahinter und entfernt es meist schon frühmorgens.

Schöne Hotels für Familien

Auf Djerba gibt es eine Reihe toller Hotels, die all das bieten, was Kinder lieben und Eltern schätzen: Poollandschaften, Spielplätze, Animation und Kinderbetreuung. Wir haben unsere Urlaube auf Djerba mit Kindern im Iberostar Mehari verbracht.

Das Iberostar auf Djerba ist modern, die Zimmer sind schön eingerichtet. Das gesamte Hotel ist sehr sauber und weitläufig. „Hotelbunker“ wie in anderen Reisländern sucht man auf Djerba vergebens. Dort fügen sich die Hotels gut in die Landschaft ein und haben selten mehr als drei bis vier Etagen.

Durch die Pandemie gebeutelt, haben sowohl Airlines als auch Hotels auf Djerba preislich etwas angezogen. Diese Tipps können euch dabei helfen, die Reise trotzdem möglichst günstig zu buchen.

Ausflüge auf Djerba

Auch wenn die Insel nicht groß ist, kann man auf Djerba mit Kindern tolle Ausflüge machen. Diese Attraktionen auf Djerba kann ich euch empfehlen:

Djerba Explore – Krokodilfarm auf Djerba

Es gibt auf Djerba eine große Anlage namens Djerba Explore. Diese besteht aus einer Flaniermeile, diversen Cafés, einem Museum und einer Krokodilfarm. Wir waren zweimal dort und fanden den Ausflug jedes Mal super.

Die Anlage ist sehr weitläufig. Neben Krokodilen kann man auf der Farm auch Echsenarten und exotische Vögel bewundern. Der Höhepunkt: Die Fütterung der Krokodile.

Möchtet ihr unbedingt einmal bei der Fütterung dabei sein, kann ich euch sagen: Das ist wirklich ein einzigartiges Erlebnis! Unsere Kinder sprechen heute noch davon. Beachtet aber, dass während der Fütterungszeiten sehr viel los ist. Das kann – vor allem in der Sommerhitze – richtig anstrengend sein. Außerdem ist es schwer, ein Plätzchen mit guter Sicht zu ergattern.

Falls ihr im Herbst oder Winter nach Djerba reist, besteht dieses Problem nicht, weil die Insel dann weniger mit Touristen überlaufen ist. Im Sommer ist an den Wochentagen ohne öffentlich Fütterung weniger los.

Djerbahood – Street Art in Erriadh

Erriadh liegt im Hinterland, erfordert also eine Anfahrt mit dem Taxi (oder Mietwagen). Keine Sorge, denn Taxis sind auf Djerba echt günstig. Die Fahrt nach Erriadh, das in der Nähe von Midoun liegt, nimmt ungefähr 20 Minuten in Anspruch.

Bei Erriadh handelt es sich um eine jüdische Siedlung auf Djerba. Im Jahr 2014 hat ein Galerist Street Art Künstler eingeladen, um die eigentlich unscheinbare Siedlung mit Wandbildern zu verschönern. Das Ergebnis: Eine wirklich einzigartige Siedlung mit wunderbarer Street Art.

Manche Wandbilder sind einfach „nur schön“. Andere verfolgen einen politischen oder gesellschaftskritischen Ansatz. Wieder andere binden die vorhandene Natur und Bauweise mit ein. Dann gibt es noch Gemälde, die interaktiv sind und als tolle Fotokulisse dienen.

Der Rundgang durch das Künstlerdort Erriadh dauert zwischen 30 Minuten und ein paar Stunden – je nachdem, wie viel ihr erkunden möchtet und ob ihr viele Fotopausen einlegt. Kindern gefällt der Rundgang sehr gut, denn auf der Suche nach den nächsten Gemälden wird es nie langweilig.

Ausflug in die Wüste

Auf Djerba kann man Wüstensafaris buchen, aber auch einfach normale Fahrten in die Wüste. Am Zielort kann man dann ein paar Stunden verbringen. Als Kind habe ich diese Ausflüge geliebt, denn ich wollte immer eine Fata Morgana sehen. Habe ich zwar nicht, aber trotzdem war es toll. Besonders empfehlenswert ist der Wüstenort Matmata. Dort gibt es eine alte Höhlensiedlung, in der man noch echte Berber antrifft.

Reiten am Strand – lieber nicht

Auf Djerba werdet ihr immer wieder Pferde am Strand sehen. Einmal über den Strand in den Sonnenuntergang reiten… Natürlich klingt das verlockend. Ich möchte euch aber davon abraten. Und das, obwohl ich selbst schon einmal an solch einem Ausritt teilgenommen habe.

Für uns war es wichtig, den Ausflug über eine Ranch zu buchen, die ihre Tiere möglichst artgerecht hält. Man hat uns eine Ranch empfohlen – von artgerechtet Haltung oder fairem Umgang mit den Pferden keine Spur.

Wir wurden damals direkt am Hotel von einer Kutsche abgeholt. Weil diese schon gut voll war, hat man meiner Freundin die Zügel in die Hand gedrückt. Sie, meine große Tochter und ich sollten vorne auf dem Kutschbock sitzen. Mit wird heute noch ganz anders, wenn ich daran zurückdenke. Die Pferde wussten, wohin sie sollten, so dass meine Freundin eigentlich nichts tun musste.

Doch die Fahrt war so schnell und holprig, dass wir wirklich Angst hatten, vom Kutschbock zu fallen. Das war vom Veranstalter nicht nur fahrlässig, sondern schon gemeingefährlich. Ähnlich war der Ausritt. Die Pferde waren alle entweder total drüber oder hatten überhaupt keine Lust. Für die Veranstalter kein Problem – ein Peitschenhieb hier, ein komisches Manöver dort. Zum Teil sind die Männer einfach hinter den Reitern aufs Pferd gesprungen, um die Tiere zu bändigen.

Kein schönes Erlebnis

Bei „meinem“ Pferd war ein Eisen locker, so dass es ständig irgendwo hängen blieb. Unser Ziel war die blaue Lagune auf Djerba. Eigentlich ein schöner Fleck, doch auch dort blieb der Eindruck gleich: Die Tiere müssen um jeden Preis funktionieren. Das Sicherheitsdenken scheint nicht vorhanden zu sein. Hier prescht eine Kutsche bei voller Fahrt durch einen schmalen Felsspalt, doch galoppieren unerfahrene Reiter auf verstörten Pferden durch die Gischt…

Mit ist klar, dass Pferde in manchen Ländern als reine Nutztiere gelten und deshalb ausgebeutet werden. Aber nur, weil Halter und Pferde diese Art der Haltung gewohnt sind, sollte man das nicht gutheißen. Nur wenn die Nachfrage durch Touristen sinkt, wird sich auch irgendwann das Angebot anpassen. Wird es gefährlich für die Reiter, ist das aber auf jeden Fall ein No-Go. Bei uns war das leider der Fall.

Wenn ihr unbedingt reiten möchtet…

Ich kann den Traum, auf einem Pferd am Strand zu reiten, wirklich verstehen. Ich selbst habe diesem Traum ja damals nachgegeben. Möchet ihr euch diesen Traum auch erfüllen, dann recherchiert am besten im Internet nach guten Anbietern. Auf Facebook gibt es tolle Djerba Reisgruppen, wo man euch sicherlich gut weiterhelfen kann.

Auf Djerba gilt außerdem: Helme sind überbewertet. Ein guter Hof hat aber trotzdem ein paar Helme auf Lager. Bittet also vor dem Ausritt aktiv darum, falls euch keiner angeboten wird.

Kamelreiten auf Djerba

Am Strand werdet ihr neben Pferden auch Dromedare sehen. Auch auf ihnen könnt ihr reiten. Weil die Dromedare mit der Hitze besser zurechtkommen, sind sie schön ruhig. Wie artgerecht sie gehalten werden, weiß ich leider nicht. Ihr wollt unbedingt mal auf einem Kamel reiten? Stellt euch auf einen wackeligen Ritt ein und haltet euch gut fest, wenn das Tier zum Absteigen in die Knie geht! Ein besonders Erlebnis ist das allemal.

Fazit zu Djerba mit Kindern

Djerba ist wirklich eine tolle Insel, die unter der Pandemie sehr gelitten hat. Das ist schade, denn das Reiseziel Djerba hat so viel zu bieten! Wir würden jederzeit wieder einen Urlaub auf Djerba mit Kindern verbringen. Ich hoffe, ich konnte euch einen schönen Eindruck verschaffen. Vielleicht spielt ihr ja bereits mit dem Gedanken, hinzufliegen und Djerba mit Kindern zu entdecken. Die Insel ist der perfekte Ort, um Badeurlaub und Entdecken zu verbinden.

Auch im Winter sind die Temperaturen auf Djerba übrigens mild. Ihr habt dann zwar nicht unbedingt Badewetter, könnt aber auf jeden Fall in leichter Kleidung herumlaufen. Tipp: Sucht euch ein Hotel mit Indoorpool – wie das Iberostar Mehari. Dann steht dem Badespaß auch im Winter nichts im Weg.

4 Antworten zu “Schönes Reiseziel: Djerba mit Kindern”

  1. Klasse Artikel!
    Ein Fleckchen Erde, wo ich noch nie war. Das liest sich spannend und die Fotos wecken Reisesehnsucht. Ich habe keine Kinder, dennoch auch für mich ein schöner Artikel. Liebe Grüße, Tanja

    • Ich schreibe hauptsächlich für Mamas, aber Djerba ist auch ohne Kinder ein Traum ❤️. Vielleicht verschlägt es dich ja mal dorthin? Dann wünsche ich dir auf jeden Fall eine super schöne Zeit mit vielen tollen Eindrücken!

  2. Ich war vor sehr, sehr langer Zeit in Tunesien und war damals ziemlich enttäuscht. Ich muss jedoch sagen, dass dein Beitrag interessant klingt. Vielleicht muss ich diesem Land eine zweite Chance geben. 🙂

    • Oh nein, wie schade! So ging es mir mit Ägypten. Sowas brennt sich dann leider echt ein… Ich drücke die Daumen, dass ein zweiter Djerba-Urlaub deine Meinung ändern kann 😊.

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