USA mit Kindern: Gatlinburg & Pigeon Forge, Tennessee

Dieses Jahr sollte es endlich auf Verwandtschaftsbesuch in Tennessee gehen – alleine mit vier Kindern, weil Papa keinen Urlaub nehmen konnte. Mit meinen beiden Mädchen war ich früher oft alleine unterwegs, auch in den USA. Mit allen vier Kindern alleine ging es bisher nur nach Wien. Das war die Feuerprobe einige Wochen, bevor es hieß: USA mit Kindern.

Ich muss zugeben, dass ich ordentlich nervös war. Obwohl die Kinder alle schon einmal Langstrecke geflogen sind, ist so ein Flug alleine mit vier Kindern eine ganz andere Hausnummer. Zum Glück haben wir uns getraut, denn sonst hätten wir wirklich etwas verpasst. In diesem Artikel erzähle ich euch, was wir in den USA erlebt haben und stelle euch unsere Stationen vor.

USA mit Kindern: Flug und Übernahme des Mietwagens

Unser Ziel war Knoxville in Tennessee. Doch die Flüge dorthin waren ziemlich teuer. Außerdem waren die Verbindungen eine Katastrophe: mindestens zwei Zwischenstopps, extreme Umwege und Ankunft spät nachts.

Deshalb haben wir uns für einen Direktflug von München nach Charlotte, NC entschieden. Gebucht habe ich über Finnair, durchgeführt wurde der Flug von American Airlines. Ich konnte leider nicht online einchecken, doch die Wartezeit am Flughafen war nicht wild. Insgesamt hat alles sehr gut funktioniert.

Weil wir nur mit Handgepäck unterwegs waren, mussten wir ordentlich schleppen. Zum Glück war die Große dabei und konnte mich etwas unterstützen. Aber auch die Kleinen haben sich vorbildlich benommen. Das Flugzeug ist pünktlich gestartet, und die 10 Stunden in der Luft vergingen (Achtung Wortwitz) wie im Flug 😉. Die einzige Herausforderung: Nur zwei Kinder konnten neben mir sitzen, die anderen beiden saßen schräg neben uns in der Fensterreihe. Nach anfänglichen Diskussionen darüber, wer wo sitzt, waren aber alle zufrieden.

Mit dem Mietwagen durch die USA

Unseren Mietwagen hatten wir über Check24 zu einem sehr guten Preis bei Alamo gebucht. Die Abwicklung am Flughafen Charlotte war super. Erstens war kaum etwas los, zweitens war einfach alles super easy. Führerschein vorlegen, ein Formular unterschreiben und dann aus einer Reihe SUVs aussuchen.

Der Sechsjährige hat sich sofort in das stattlichste Modell der gebuchten Kategorie verliebt: einen GMC Acadia mit drei Sitzreihen – perfekt für uns.

Bei früheren Urlauben in den USA hatten wir Probleme, was die Kindersitz-Thematik angeht. Sitze waren gebucht und bezahlt, vor Ort aber nicht verfügbar oder nicht für die Beförderung von Kindern im jeweiligen Alter zugelassen. Dieses Wirrwarr kostete uns damals viel Zeit. Deshalb wollte ich dieses Mal nichts dem Zufall überlassen.

Wir haben die Kindersitze also einfach mitgenommen und sie in München als Gepäck aufgegeben. Die meisten Airlines transportieren Kindersitze und Kinderwägen übrigens kostenlos. Im Zweifel solltet ihr euch vorher einfach beim Support informieren.

Erster Stopp in den USA mit Kindern: Asheville, NC

Charlotte ist von unserem Zielort knapp vier Stunden entfernt. Diese lange Fahrt wollte ich den Kindern nach dem Langstreckenflug nicht zumuten. Deshalb hatte ich ein Hotel in Asheville gebucht. Asheville liegt ungefähr auf halber Strecke unserer Route, und ist eine traumhaft schöne Stadt.

Weil wir nur die Nacht dort verbringen wollten, konnten wir dort nicht wirklich etwas erleben. Ich war aber vor Jahren schon einmal dort. Wenn ihr einmal in der Gegend seid: Nehmt euch ein, zwei Tage für Asheville Zeit. Weil unsere letzte Städtereise mit Kindern so gut geklappt hat, hätten wir gerne ein wenig Sightseeing gemacht. Leider war der Aufenthalt zu kurz. Mehr über unsere Wien-Reise erfahrt ihr in diesem Artikel.

Übernachtet haben wir im Comfort Inn am Flughafen Asheville. Die Zimmer waren sauber, zweckmäßig und sehr groß, das Personal freundlich. Für uns war es der ideale Ort, um langsam in den USA anzukommen.

USA mit Kindern: Unser Ziel

Unsere Verwandten leben in Sevierville, TN. Sevierville ist eine Gemeinde am Rande des Great Smoky Mountains National Parks. Direkt neben Sevierville befindet sich eines der beliebtesten Urlaubsziele der US-Amerikaner: Pigeon Forge / Gatlinburg – die Heimat von Dolly Parton.

Weil wir uns zu fünft nicht bei den Verwandten einquartieren wollten (und weil ich meinen Freiraum auf Reisen einfach brauche), haben wir ein Hotel in Pigeon Forge gebucht. Das Ramada by Wyndham Pigeon Forge, direkt am Parkway – dort, wo sich der Großteil der Attraktionen in Pigeon Forge befindet. USA mit Kindern ist immer ein Erlebnis, doch diese Reise war für uns etwas ganz Besonderes.

Mit dem Hotel waren wir übrigens sehr zufrieden. Das Personal war sehr nett, die Zimmer geräumig und schön. Auch das Frühstück hat uns gut gefallen. Besonders schön war es, dass wir dabei immer mit anderen Gästen ins Gespräch kamen. Einen Pool gab es natürlich auch. Hinterm Hotel war ein bewaldeter Hang. Dort haben die Kinder tagtäglich gespielt – Balsam für meine Seele.

Was man in Pigeon Forge, USA mit Kindern erleben sollte

Pigeon Forge ist im Prinzip ein riesengroßer Spielplatz für Familien. An jeder Ecke gibt es etwas zu erleben. Ich gebe zu: Bei uns Europäern gehört die Gegend nicht zu den bekanntesten Reisezielen in den USA. Vielleicht überzeugt euch ja die Tatsache, dass es dort ein Hard Rock Café gibt davon, dass es wirklich eine beliebte Gegend ist…?

Unser Budget für Unternehmungen war nicht groß. Außerdem hatte ich vom letzten Besuch gar nicht sooo viele Attraktionen in Erinnerung. Ein paar Dinge wollten wir aber dennoch ausprobieren. Weil das Wetter so toll war, haben wir allerdings keine Indoor-Attraktionen besucht. Hier unsere Highlights:

Die West Town Mall in Knoxville:

Wer shoppen möchte, kann in rund 45 Minuten nach Knoxville fahren und die Mall besuchen. Es gibt dort auch einen offenen Spielbereich für Kinder, so dass man sich mit den Kleinen ein bisschen die Zeit vertreiben kann.

Target in Knoxville:

Es gibt in Pigeon Forge / Gatlinburg vieles, aber keinen Target. Die Gegend ist fest in Wallmart-Hand. Knapp 1,5 Meilen von der Mall in Knoxville entfernt steht aber einer. Weil USA mit Kindern für uns heißt, dass auch ein Besuch bei Target nicht fehlen darf, haben wir dort natürlich einen Stopp eingelegt.

Snow Tubing in Pigeon Forge (Rowdy Bear Smoky Mountain Snowpark Pigeon Forge):

Diese Attraktion war direkt neben unserem Hotel. Die Kinder wollten vom ersten Tag an hin. Am vorletzten Tag haben wir es endlich gewagt. Ihr müsst wissen: Die Gegend liegt in den Bergen. Auf dem Hausberg in Gatlinburg (Ober Gatlinburg) kann man sogar Skifahren. Schnee gehört in der Region also irgendwie dazu – auch bei 27°C, wie an dem Tag, als wir beim Snow Tubing waren.

Für die Kinder war es ein verrücktest Erlebnis, in kurzer Kleidung im Schnee zu spielen. Mir wird heute noch ganz schwindelig, wenn ich daran denke, dass wir in Reifen eine Eis-Piste hinuntergefahren sind. Schwindelig wird mir auch, wenn ich mich an den Preis erinnere: Rund $135 für 90 Minuten (4 Personen – die Große wollten nicht Tuben). Immerhin hab es noch einen tollen Spielplatz, den man als zahlender Gast zeitlich unbegrenzt nutzen durften.

Wildpark in den Smokies (Smoky Mountain Deer Farm):

Wir besuchen unheimlich gerne Streichelzoos und Wildparks. Leider waren wir von der Smoky Mountain Deer Farm etwas enttäuscht. Das Gelände ist ziemlich klein und mit Tieren überfüllt. Dort steht eindeutig der zahlende Kunde mehr im Vordergrund als die Tiere. Die Kinder hatten natürlich ihren Spaß, aber auch ihnen ist aufgefallen, dass die Tiere etwas unausgeglichen wirkten.

Ich habe mich ein wenig geärgert – §70 für 5 Personen, um eingepferchte Tiere zu bestaunen? Ob von diesen Einnahmen wirklich die Tiere profitieren? Ich bin mir da unsicher. Empfehlen kann ich den Besuch deshalb leider nicht wirklich. Die Fahrt dorthin ist allerdings wirklich schön, denn es geht durch die Berge.

Spielplatz in Pigeon Forge – die Wear Family Farm

Knapp 10 Minuten von unserem Hotel entfernt befindet sich die Wear Family Farm. Es handelt sich dabei um eine Freizeitanlage, bestehend aus Football- und Baseballfeldern sowie zwei tollen Spielplätzen. Ringsum gibt es Sitzgelegenheiten für Eltern, und auch die öffentliche Toilette muss man nicht lange suchen. Diesen Spielplatz haben wir dreimal besucht.

Spielplatz in Sevierville – Mount Ton of Fun

Beim Mount Ton of Fun handelt es sich um eine Freizeitanlage der Sevierville Community. Diese besteht aus einem sehr schönen inklusiven Spielplatz mit toller Beschattung und buntem Spielangebot. Außerdem gibt es Sportanlagen und einen kleinen Water Park. Dieser war im Februar natürlich noch geschlossen, sah aber super aus: Klein, aber dafür mit einem tollen Splash Park für die Kinder.

Einziger Kritikpunkt: Die Toiletten sind gut versteckt (auf der Hinterseite des Bades und ohne Hinweisschilder). Außerdem könnten sie eine Renovierung vertragen.

Weitere Attraktionen in Pigeon Forge

In Pigeon Forge spielt sich fast alles entlang des Parkway ab. Minigolf, Achterbahnen, Mountain Coaster und vieles mehr, warten darauf, erobert zu werden. Außerdem gibt es einige interaktive Museen, zum Beispiel das Titanic Museum Pigeon Forge oder Wonderworks, ein kopfstehendes Haus. Wachsfiguren kann man im Hollywood Wax Museum bestaunen. The Island Pigeon Forge ist ein Freizeitpark direkt am Parkway – auf jeden Fall einen Besuch wert. Und auch kulinarisch ist für jeden was dabei.

Wer zum ersten Mal in der Gegend ist, sollte den Freizeitpark Dollywood besuchen. Er gehört Dolly Parton und zählt zu den Hauptattraktionen in und um Gatlinburg. Dolly wird in der Gegend übrigens gefeiert wie eine Heilige! Sie ist DAS Aushängeschild – neben den Schwarzbären der Smokies.

Wer shoppen möchte, sollte die Strip Malls in Pigeon Forge besuchen. Five Oaks zählt zu den schönsten Strip Malls in den USA. Das Tanger Outlet mit vielen beliebten Geschäften ist unmittelbar daneben.

Man kann also wirklich viel Zeit (und vor allem Geld) in der Pigeon Forge Gegend lassen. Auch in Gatlinburg gibt es zahlreiche Attraktionen. Dort waren wir während unseres Aufenthalts dieses Mal allerdings nicht.

USA mit Kindern – unser letzter Stopp: Charlotte, NC

Die Rückfahrt nach Charlotte wollte ich so entspannt wie möglich gestalten. Unser Flug ging zwar erst um 16:40 Uhr, doch die vier Stunden Fahrt erst am Abreisetag zu bewältigen, schien mir zu riskant: Stau, Probleme bei der Rückgabe des Mietwagens, Müdigkeit, schlechte Laune… So knapp kalkuliert kann einfach viel schiefgehen. Alleine mit vier Kindern wollte ich mein Glück nicht auf die Probe stellen.

Also habe ich für eine Nacht das Holiday Inn & Suites am Flughafen Charlotte gebucht. Der Abschied von Pigeon Forge fiel uns ziemlich schwer. Die Kinder haben sich nämlich wirklich in diesen verrückten Ort verliebt. Um elf Uhr sind wir losgefahren. Nach einem Stopp bei einem McDonald´s mitten im Nirgendwo und einer Rast am North Carolina Welcome Center waren wir froh, bald im Hotel anzukommen.

Der letzte Abend in den USA

Dort ging es kurz aufs Zimmer und dann direkt in den Poolbereich. Dieser war zwar klein, aber wirklich fein. Hinterher sind wir noch Richtung Charlotte Innenstadt gefahren und haben bei Chick-Fil-A zu Abend gegessen. Chick-Fil-A ist jetzt übrigens die ernannte Lieblings-Fastfood-Kette der Kinder 😉.

Vom Auto aus hatten wir eine tolle Sicht auf die Charlotte Skyline, doch das Highlight stand uns erst noch bevor: Auf dem Weg zurück ins Hotel haben wir Flutlicht und Bewegung auf einem Fußballfeld gesehen. Meine Jungs, selbst Fußballer, wollten unbedingt stehen bleiben und zusehen. Gesagt, getan. So kam es, dass wir fast eine Stunde lang neben einem Fußballfeld mitten in Charlotte saßen und einer fremden Mannschaft beim Übungsspiel zusahen.

Diese kleinen Momente des Eintauchens in eine Art Alltag ist es, was Reisen für mich besonders unvergesslich macht.

Ab nach Hause

Am Morgen des Abreisetages gab es noch ein gutes Frühstück im Hotel. Hinterher sind wir nochmal in den Poolbereich gegangen, um dann gegen 11:00 Uhr auszuchecken. In der Lobby haben die Große und ich uns noch einen Kaffee geholt – den gibt es in den meisten Inns in den USA übrigens ganztägig kostenlos.

Danach haben wir uns die Zeit noch im Außenbereich der Hotelanlage vertrieben. Dort konnten die Kinder sich austoben, während ich vor der bevorstehenden Heimreise nochmal tief durchatmen konnte. Gegen 13:00 Uhr sind wir aufgebrochen, haben den Mietwagen vollgetankt und ihn dann am Flughafen abgegeben. Auch die Abgabe ging flott und angenehm über die Bühne.

Nach dem Check-In und der Sicherheitskontrolle sind wir direkt zu unserem Gate gelaufen. Wir hatten zwar noch viel Zeit, doch es entspannt wie ungemein, wenn ich weiß: Jetzt kann eigentlich nichts mehr schiefgehen. Noch ein Snack von Wendy´s, dann holten die Kleinen zum ersten Mal während der gesamten Reise ihre Tablets aus den Taschen.

Der Heimflug

Der Heimflug war angehen. Wir konnten sogar alle ein wenig schlafen. Als das Licht im Flugzeug wieder anging und das Frühstück verteilt wurde, stieg die Vorfreude auf Papa und unser Zuhause aber schon gewaltig. Zum Glück waren wir in München schnell durch die Passkontrolle. Auch die Kindersitze waren direkt auf dem Kofferband. Wir konnten Papa also ganz bald in unsere Arme schließen!

USA mit Kindern? Jederzeit wieder!

Den Kindern hat es in Amerika extrem gut gefallen. Das lag einerseits daran, dass wir Verwandte besucht haben und daher auch ein bisschen Alltag miterleben durften. Doch auch abgesehen davon waren sie von allem begeistert: den großen Autos, der schönen Natur, den ungewöhnlichen Spielplätzen, den Geschäften, …

Es muss also auf jeden Fall irgendwann eine Wiederholung geben! Dieser Mini-Roadtrip durch die USA hat uns wirklich gutgetan. Sollten wir eine ähnliche Reise wieder planen, darf der Papa gerne mitkommen. Aber auch alleine traue ich mir das jetzt zu 😊.

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