Reiterferien mit Meeresbrise

Unser Familienurlaub im Frieslandstern an der Nordsee

Uns zieht es schon immer ins Warme. Wann immer eine Entscheidung für ein Urlaubsziel anstand, fiel daher die Wahl auf Reisen in den Süden. 2016 haben wir es dann doch gewagt und eine Woche an der Ostsee verbracht – traumhaft schön, aber wenn ich am Strand friere, verfahre ich dann doch eher nach der Devise

„been there, done that“.

Dieses Jahr war dann alles anders. Die Karten wurden aufgrund der COVID-19 Pandemie neu gemischt. Unser heiß ersehnter Pfingsturlaub an der Côte d´Azur musste also ausfallen. Gerade als wir uns damit abgefunden hatten, dass wir das Meer in diesem Jahr vielleicht nicht mehr sehen würden, flatterte von der lieben Frau Wieben ein Angebot für einen Reiterurlaub an der Nordsee ins Haus… Der Frieslandstern, ehemaliges Familotel, hatte den Gastbetrieb wieder aufgenommen und das Preisleistungsverhältnis im Angebot hat uns komplett von den Socken gehauen – da war nicht viel zu verlieren. Außerdem konnten wir so endlich die Nordsee von unserer Bucket List streichen… Neue Ziele abzuhaken reizt uns dann irgendwie doch immer…

Heiter bis wolkig – so empfing uns die Nordsee an Pfingsten

Wir fahren immer nachts, wenn wir mit dem Auto verreisen. Wenn die Kinder gut schlafen, lassen sich so leicht ein paar hundert Kilometer zurücklegen bevor das übliche „wann sind wir endlich da?“ im Vierer-Chor ertönt – ein Carmen Perpetuum, das man als Mama zu gerne vermeidet 😉.

Um acht waren wir an der Küste und legten einen Stopp in Wilhelmshaven ein. Die Bewohner rundum waren sicherlich entzückt darüber, dass sich eine bayerische Großfamilie schon um neun Uhr morgens auf dem Spielplatz herumtrieb… oder vielleicht auch nicht? Nach dem Wachwerden und Austoben ging es an den Deich, wo wir einen ersten Blick auf das deutsche Meer werfen konnten. Mittags ging es dann weiter ins Wangerland, wo der Frieslandstern in der alten Molkerei schon auf uns wartete. Das Einchecken mit Maske war etwas ungewohnt, ging aber flott, und wir konnten direkt die ersten Reitstunden für die Kinder buchen!

Schöne Ferienwohnungen mit Frühstücksservice

Der Frieslandstern verfügt auch über ein Hotel, dies war aber wegen Corona und den Abstandsregelungen geschlossen. Mittlerweile fühlen wir uns allerdings sowieso in Ferienwohnungen viel wohler… keine fixen Essenszeiten, kein ständiges Ermahnen der Kinder wegen zu hoher Lautstärke – wir lieben das! Ein Schmankerl war es aber, dass man sich Frühstück in die Wohnung bestellen konnte. Ein bisschen Luxus tut im Urlaub ja auf jeden Fall gut.

Die Wohnungen selbst sind geräumig und bieten alles, was man braucht. Wir hatten Glück und eine nagelneue Küche, was (noch) nicht in allen Unterkünften der Fall war.

Kinder lieben Ponys!

Eigentlich wollten wir so schnell wie möglich an den Strand, aber unsere Kinder hatten schon den großen Abenteuerspielplatz hinter den Gebäuden entdeckt: Rutschen, Anhöhen, eine Seilbahn und direkt dahinter die Pferdekoppel – da schlug das Herz der kleinen Reiterinnen höher! Wir Großen haben es uns direkt auf dem kleinen aufgeschütteten Strand gemütlich gemacht und uns standesgemäß in einen Strandkorb gekuschelt, während die Kinder tobten, Pferde fütterten und erste Freundschaften schlossen. Mit den coolen Berg Kettcars ging es dann in wilden Verfolgungsjagden über das gesamte Grundstück. So viel Spaß gleich am ersten Tag? Das sollte ein toller Urlaub werden.

Kaffee schmeckt im Strandkorb besonders gut!

Ab an den Strand: Schillig

Am nächsten Morgen hüpften wir nach dem ersten Kaffee ins Auto und fuhren zum Strand. Nur knapp zwei Kilometer war der „Hausstrand“ Schillig entfernt. Wind, Containerschiffe und kaltes Wasser: genau so hatte ich mir die Nordsee vorgestellt. Doch das Watt hat uns so sehr fasziniert, dass uns der Strand doch noch verzaubert hat.

Von Corona war dort allerdings nichts zu spüren, weshalb wir für den nächsten Tag einen anderen Strand aussuchten: Hooksiel.

Unser Favorit: Strand Hooksiel

Ein ausgeklügeltes Bezahlsystem auf dem Parkplatz hätte uns dabei beinahe dazu bewegt, wieder in den Frieslandstern zurückzufahren. Per App, bar oder mit Karte – egal was wir versuchten, es klappte nicht. Um uns herum ging es rund dreißig Menschen so… Tja, die Technik ist schon was Tolles – sofern sie funktioniert 😉. Irgendwann klappte es dann doch und wir konnten uns ein ruhiges Plätzchen am Strand suchen. Wow. Tollstes Badewetter, strahlender Sonnenschein, gähnende Leere und eine Ankunft vor der Ebbe sorgten am Strand Hooksiel für das perfekte Stranderlebnis. An diesem Tag habe ich entschieden: Vielleicht werde ich nun doch ein kleiner Nordsee-Fan.

Auch am dritten Tag zog es uns nochmal dorthin. Leider gab es dann nach einem heftigen Gewitter einen Wetterumschwung und die Nordsee beschenkte uns mit vier Tagen Schmuddelwetter. Da wegen Corona auch sämtliche Museen und Indoor Spielplätze zu hatten, hatten wir Sorge, wie wir die restliche Zeit durchhalten sollten, doch der Frieslandstern gab sein Bestes.

Freizeit im Frieslandstern

Das Familienhotel hat Animation für die Kinder. Wegen der Pandemie entfiel diese an Pfingsten, doch vermisst hat das eigentlich niemand. Neben Reitstunden auf den gemütlichen Haflingern und mit freundlichen Reitlehrerinnen versüßten die Ponys, Ziegen und der Spielplatz unseren Kleinen die Zeit. Endlich konnten wir „Südländer“ unsere Matsch- und Regenkleidung mal auf Herz und Nieren prüfen, denn drinnen blieb trotz Sauwetter niemand! Immerhin weiß ich jetzt aus erster Hand, warum Strandkörbe nur an einer Seite offen sind: So können auch die wasserscheusten Mamas dem Regen trotzen. 😉

Der aufgeschüttete Strand im Frieslandstern ist ein Erlebnis!

Die Kleinen spielten also im Sand – pardon, im Matsch, fütterten die Pferde oder machten Schwangerschaftsvorsorge bei einer trächtigen Friesenstute. Die Großen saßen den lieben langen Tag auf den Kettcars. So viel Bewegung an der frischen Luft tat ihnen sichtlich gut, denn abends war ohne jedes Murren um acht, halb neun Schluss!

Unser Fazit zum Frieslandstern

Eines steht fest: Wir waren nicht das letzte Mal im Frieslandstern! Vielleicht hat sogar diese charmante Unterkunft „Schuld“ daran, wenn wir uns wieder für einen Nordsee-Urlaub entscheiden. Obwohl wegen COVID kaum etwas möglich war, war das ein Urlaub, der uns allen in Erinnerung bleiben wird. Strand, Sonne, Bewegung, Spaß und Spiel – was will man mehr?

Kommentar verfassen

%d Bloggern gefällt das: